Studien & Berichte
Die Psychotherapieforschung ist ein vielfältiges und interdisziplinäres Forschungsfeld, das sich mit verschiedenen Aspekten der Psychotherapie beschäftigt. Wissenschaftliche Arbeiten spielen eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung und Verbesserung der psychischen Gesundheitsversorgung, von Therapiemethoden und der Psychotherapieausbildung. In diesem Bereich unserer Website finden Sie Informationen über die Entwicklungen und Trends in der nationalen und internationalen Psychotherapieforschung sowie Zahlen, Daten und Fakten zur psychotherapeutischen Versorgung in Österreich.
Wie können wir wissen, ob Psychotherapie wirkt und welche Methode am besten für wen geeignet ist? Psychotherapie ist heutzutage leichter zugänglich als je zuvor, doch angesichts der vielen verfügbaren Therapierichtungen ist es schwierig zu wissen, welche die passende ist. Erfreulicherweise beginnen Forscher:innen zunehmend zu verstehen, was für ein Ansatz für welches Anliegen geeignet ist und warum.
Psychische Gesundheit im Fokus
Durch die Corona-Pandemie ist das Thema psychische Gesundheit ins allgemeine Bewusstsein gerückt. Daher setzen sich der ÖBVP und viele andere Verbände für die kostengünstigere und leichtere Verfügbarkeit der Psychotherapie ein. Durch diese Arbeit konnten bereits wichtige Schritte für die verbesserte Versorgung geleistet werden; so wurden während der Pandemie vermehrt Kosten übernommen, die finanzielle Unterstützung der Kostenübernahme seitens der Gesundheitsversicherungen erhöht und alternative Angebote wie Online-Therapien etabliert und beforscht werden.
Da die heutige Generation stark unter der Pandemie gelitten hat, verschreibt sie sich der psychischen Gesundheit vermehrt und das Thema ist in den sozialen Medien verstärkt zu finden. Dabei muss kritisch betrachtet werden, dass dieser Trend zwar begrüßenswert ist, jedoch selbsternannte Gesundheitsinfluencer:innen auf sozialen Medien nicht immer die Unterstützung bringen, die man sich wünscht oder sie können sogar kontraproduktiv sein.
Angesichts des erhöhten Bedarfs und allgemeinen Interesses stellt sich die Frage, welche Unterstützungsangebote tatsächlich wirken und welche Therapie für welche Störung und Situation die passendste ist. Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Psychotherapieforschung und versucht Versorgungsfragen, Wirksamkeit und potenzielle Risiken zu klären.
Wahl der Therapieform
Bei der Frage, welche Therapieform für wen am besten ist, konnte die Wissenschaft nur begrenzte Hilfe bieten, da Menschen und ihre Probleme individuell sind und es schwierig ist, Vergleiche anzustellen. Da unzählige Arten von Therapie angeboten werden, von denen die meisten noch nicht in rigorosen Studien getestet wurden, ist es schwierig, Ergebnisse mit bestimmten Behandlungen zu verknüpfen.
Wo sich die Forscher:innen jedoch einig sind, ist, dass die Richtung weniger relevant ist und die Beziehung zwischen Patient:in und Therapeut:in am relvantesten ist. Das Gefühl, verstanden zu werden und in einer guten therapeutischen Allianz zu sein, ist der wichtigste unter den definierten Wirkfaktoren für die Psychotherapie.
In den letzten Jahren haben sich Wissenschaftler:innen verstärkt bemüht, besser zu verstehen, wie Psychotherapie im Gehirn wirkt. Auch hier konnten bereits spannende Ergebnisse etabliert und gezeigt werden, dass Psychotherapie nachhaltig neuronale Netzwerke verändert und mit Heilung einhergeht.