Psychotherapie
Psychotherapie ist ein wissenschaftlich fundiertes Heilverfahren. Es wird davon ausgegangen, dass Körper und Seele eine Einheit bilden. Krankheiten, Symptome oder Leidenszustände können Ursache und/oder Ausdruck von seelischem Ungleichgewicht sein.
Voraussetzung für eine Psychotherapie ist der Wunsch, etwas verändern zu wollen und die Bereitschaft, sich mit den eigene Gefühlen zu beschäftigen und sich dabei unterstützen zu lassen.
Eine Altersbeschränkung gibt es nicht - Psychotherapie kann in jedem Alter hilfreich sein.
Brauche ich eine Psychotherapie?
Bei psychischen Problemen gibt es keine genauen Werte wie bei den meisten körperlichen Beschwerden, bei dessen Überschreitung wir einen Arzt aufsuchen müssen.
Deshalb lässt es sich schwer einordnen, wann man eine Psychotherapie beginnen sollte. Aber: Wenn Sie sich diese Frage stellen, ist das ein Hinweis, dass Sie ein Problem haben, das Sie belastet.
Wer in Psychotherapie geht, übernimmt Verantwortung für die eigene Gesundheit - denn zur Gesundheit zählt nun mal auch die psychische Gesundheit.
Wenn man eine Psychotherapie macht, ist dies ein Hinweis darauf, dass man Probleme erkennt, sich um sich kümmert und daran arbeiten will, sie zu überwinden.
Wann Sie auf jeden Fall eine Psychotherapeut:in aufsuchen sollten
- Sie haben Schmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen oder andere körperlichen Beschwerden und der Arzt/die Ärztin kann keine körperliche Ursache feststellen.
- Seit längerer Zeit halten Sie sich nur noch mit Aufputsch-, Beruhigungs- oder Schlafmitteln (Psychopharmaka) aufrecht.
- Ohne ersichtlichen Grund bekommen Sie rasend Herzklopfen und Angst, dass Sie sterben müssen.
- Sie haben Ängste, die Sie belasten oder einschränken: z. B. vor dem Kontakt mit Ihren Mitmenschen, vor Autoritäten, vor großen Plätzen, vor engen Räumen, vor Prüfungen.
- Es plagen Sie oft Gedanken, über die Sie sich mit niemandem zu sprechen wagen (Scham- und Schuldgefühle, Hassgefühle, Unzulänglichkeitsgefühle, das Gefühl, verfolgt oder fremdbestimmt zu werden, etc.).
- Sie fühlen sich antriebs- und lustlos, erschöpft oder ständig überfordert.
- Sie sind oft niedergeschlagen und habe keine Freude am Leben.
- Sie sind traurig und vereinsamt.
- Sie befinden sich in einer belastenden Umbruchsituation (z. B. schwere Krankheit, Tod, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Trennung, Unfall, etc.), die schwer zu bewältigen ist.
- Sie denken manchmal an Selbstmord und/oder Ihr Leidensdruck ist so groß.
- Sie leben in einer Beziehung, die Sie sehr belastet.
- Sie fühlen sich durch Ihre Kinder dauerhaft überfordert.
- Sie haben wiederkehrend große Probleme im Kontakt mit anderen Menschen (z. B. am Arbeitsplatz).
- Sie sind süchtig - nach Alkohol, Drogen, Essen, Hunger, Liebe, Spielen.
- Sie fühlen sich innerlich gezwungen, ständig dasselbe zu denken oder zu tun (z. B. zwanghaftes Waschen, Zusperren, Grübeln u. ä.), obwohl dies Ihr Leben sehr einengt.
- Sie kommen mit Ihrer Sexualität nicht zurecht.
- Sie haben Angst vor Entscheidungen.